Griechenland´s Schulden belasten den Euro

Der Euro hat nach der Ankündigung der Europäischen Zentralbank zur Anhebung der Leitzinsen seinen Höhenflug ziemlich schnell wieder beendet. Die Problematik der Verschuldung einiger Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, insbesondere Griechenlands, beeinflusst das Vertrauen in die EU-Währung nachhaltig. Die Regierung in Athen versucht zwar, den Sparvorgaben der EU-Finanzminister nachzukommen, stößt aber auf zunehmenden Widerstand der Bevölkerung. Die Sparzwänge treffen vor allem die Bürger, die um ihre Löhne und Renten fürchten und ihren Frust darüber zum Ausdruck bringen, dass diejenigen, die die Krise verursacht haben, kaum oder überhaupt nicht in die Verantwortung einbezogen werden.

Damit steckt das Land in einem Teufelskreis. Wenn die Sparvorgaben torpediert werden und nicht oder nur unzulänglich umgesetzt werden können, kann das Vertrauen der Investoren in den Euro nicht wieder zuverlässig hergestellt werden. Griechenland bleibt damit weiter abhängig von den Finanzhilfen der Europäischen Union, der Europäischen Zentralbank und des Internationalen Währungsfonds. Solange die Sparvorgaben nicht umgesetzt werden und der Verschuldensgrad nicht zurück geführt wird, kann sich Athen an den Kapitalmärkten nicht selbst finanzieren. Es läuft darauf hinaus, dass dem griechischen Staat erneut mit viel Geld finanziell unter die Arme gegriffen werden muss, um die Gefahr eines Staatsbankrotts abzuwenden.

Zusätzlich wird die Problematik dadurch verschärft, dass auch Portugal und Irland über die Gemeinschaft der EU-Länder mit Geld versorgt werden müssen. Mit weiteren Sparpaketen für Griechenland verschafft sich die Europäische Union zunächst einmal Zeit. Es ist nicht abzusehen, ob und inwieweit die Sparmaßnahmen der Regierung in Athen greifen werden. Derzeit ist lediglich klar, dass das anfängliche Hilfspaket von 110 Milliarden Euro wohl nicht ausreichen wird, die Situation zu bereinigen. Gerade wurde erst das Hilfsprogramm für Portugal verabschiedet. Hinzu kommen die Unsicherheiten in Finnland, die sich nach den Neuwahlen ergeben haben. Zwar wurde die Zustimmung zu einem neuen Hilfspaket für Griechenland signalisiert, das Vertrauen bleibt aber belastet. Niemand weiß, mit welchen Szenarien man in den kommenden Monaten rechnen muss. Sollte ein weiteres Land, wie beispielsweise Spanien, ebenfalls Anlass zu Spekulationen bieten, wird sich die Krise über Griechenland hinaus weiter problematisieren.

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Veröffentlicht in Wirtschaft-News am 12.05.2011