Lexikon der Karriere-Irrtümer: Worauf es im Job ankommt

Martin Wehrle ist laut Wiener Kurier „Deutschlands bekanntester Coach in Sachen Karriere“ und beschäftigt sich in erster Linie damit den Menschen zu erklären, wie sie unter der Einhaltung bestimmter „Spielregeln“ berufliche Erfolge erzielen können. Mit seinem Buch „Lexikon der Karriere-Irrtümer: Worauf es im Job wirklich ankommt“ setzt die ehemalige Führungskraft vor allem bei der menschlichen Schwachstelle „Eigenmarketing“ an.

Ein Schlagwort ist hier etwa das Wort „Gehaltspoker„. Wehrle folgt hier Wilhelm Busch, denn schon der wusste „Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr!“ Das bedeutet: Es ist ein Irrtum zu glauben, dass man beim Vorstellungsgespräch einen guten Eindruck hinterlässt, wenn man sich beim Gehaltswunsch genügsam zeigt, denn der zukünftige Vorgesetzte könnte das als mangelndes Selbstbewusstsein auslegen. Besser ist, die Summe höher anzusetzen und zu schauen, „was durchgeht.“ Dass eine solche vermeintliche Unverschämtheit den Ausschlag für eine Absage gibt, ist laut Wehrle ebenfalls ein Irrtum.

Ein Irrtum sei beispielsweise auch, dass man mit 45 schon zum „alten Eisen“ gehört. Ein anderer, dass „Streber“, die bis zu später Stunde im Büro sitzen um dem Chef zu imponieren, schneller Karriere machen, als jene, die sich pünktlich in den Feierabend verabschieden. Die Besonderheit ist nämlich, so der Autor: Es gibt im Beruf eine gefühlte, und eine tatsächliche Arbeitszeit, und nur die gefühlte wird vom Chef wahrgenommen und entscheidet über den beruflichen Erfolg.

Anschaulich werden aber nicht nur Irrtümer aufgedeckt, sondern auch so manche verblüffende Besonderheit des Arbeitsalltags beschrieben und wertvolle Tipps zur Verwirklichung von Karrierezielen gegeben, beispielsweise zum Verfassen von Bewerbungsschreiben und Arbeitszeugnissen. Daneben werden etliche Studien zitiert, die anschaulich unter Beweis stellen, wie sehr man sich mit manchen Annahmen auf dem Holzweg befinden kann. Ein Beispiel dafür ist die Tatsache, dass Firmen, die überdurchschnittlich viele Frauen im Management beschäftigen, bis zu 50 Prozent erfolgreicher sind, als Unternehmen, bei welchen die Führungsebene männerdominert ist.

Das unterhaltsame Buch „Lexikon der Karriere-Irrtümer: Worauf es im Job wirklich ankommt“ ist natürlich für jeden geeignet, der gängige Irrtümer umgehen und schlaue Tipps befolgen möchte um im Beruf weiterzukommen. Es werden aber auch Menschen das Buch zu schätzen wissen, die im Smalltalk mit leicht verdaulichem Wissen und interessanten Tatsachen brillieren möchten. Denn mal ehrlich: Wer würde nicht gerne einem Manager, der über Stress klagt und sich dabei theatralisch ans Herz fasst, lächelnd fragen: „Wussten sie, dass Manager im Schnitt fünf Jahre länger leben als dessen Mitarbeiter?“

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Veröffentlicht in Bücher am 19.05.2011