Der Ausstieg Deutschlands aus der Atomenergie hat großen Einfluss auf den Strom- und Gasmarkt, gibt aber auch der Nutzung von erneuerbaren Energien wieder mehr Raum. Viele Menschen denken, dass wir es unseren Nachkommen, aber vor allem der Natur schuldig sind, dass ein Umdenken in Bezug auf den Bau neuer Atomkraftwerke einsetzt. Jetzt geht ein Großkonzern mit gutem Beispiel voran, denn der zukünftige Chef von RWE, Peter Terium, leitet eine Kehrtwende beim Energiekonzern ein. Bereits vor seinem Amtsantritt erklärte er, dass RWE nicht mehr beabsichtige, im Ausland in den Bau neuer Atomkraftwerke zu investieren. Mit dieser Aussage fährt er einen völlig anderen Kurs als der bisherige Chef von RWE, Jürgen Großmann, der als starker Verfechter der Kernenergie oft in die Kritik von Umweltschützern gelangt ist.
Mehr Investitionen in Erneuerbare Energien
Als Gründe für das Aufgeben der Atomkraft im Ausland nannte der neue RWE Chef Terium vor allem das immense finanzielle Risiko. Schon das Abschalten des Meilers in Biblis ging mit enormen finanziellen Verlusten einher. Deswegen hat Terium allen, vom vorherigen RWE Chef Großmann geplanten, Überlegungen für eine Beteiligung an einem Kernkraftwerk in den Niederlanden eine Absage erteilt. RWE richtet seinen Fokus jetzt verstärkt auf den Ausbau des Ökostromgeschäftes und dort besonders auf den Bau von Photovoltaik-Anlagen. Vor allem sehr sonnenreiche Länder wie Italien, Nordafrika oder Spanien sind das Ziel für neue Investitionen in die Photovoltaik-Technik. Hinzu kommt, dass auch die Kosten in diesem Bereich wesentlich geringer sind, als noch vor einigen Jahren.
An einer Sache aber hält Peter Terium genau wie sein Vorgänger Jürgen Großmann fest. Der Konzernriese hält weiterhin seine Klage gegen den Staat aufrecht und fordert nach wie vor Schadensersatz für die Verluste, die RWE durch den Atomausstieg Deutschlands entstanden sind.