Besorgnis um Kapitalflucht der griechischen Bürger

Aktuell muss Griechenland darum bangen nicht zahlungsunfähig zu werden. Weitere Rettungsgelder werden dringend erwartet, doch die Finanzverwalter

sehen eine weitere besorgniserregende Entwicklung in der möglichen Kapitalflucht ihrer Bürger in das angrenzende Ausland. Von den Banken wird derzeit gemeldet, dass griechische Bürger ihre Sparerträge bei den Hausbanken in nicht unerheblichem Maße abziehen. Diese verzeichneten im letzten Jahr immerhin über 16 Milliarden weniger Geldeinlagen als in den Jahren zuvor. Die Zollbeamten an den Flughäfen berichten zur Zeit, dass große Mengen an Bargeld, welches von griechischen Bürgern via Flugzeug ins Ausland gebracht werden sollte, von ihnen regelmäßig bei Kontrollen aufgefunden wird.

Die Führungsetagen der Banken sind sich sicher, dass die griechischen Geldanlagen sicher sind. Giannis Gortsos, der Generalsekretär des Verbandes der Banken Griechenlands
betonte kürzlich bei einem Fernsehinterview aus jetziger Sicht garantiere er, dass das Geld sicher sei. Dabei sind  Anlagen bis 100.000 EUR gemeint.

Die aktuelle Finanzlage hat auch viele Unternehmen dazu bewogen, Ihre Einlagen umzudisponieren, von Januar 2010 bis April 2011 sind Rückgänge von insgesamt 13 Milliarden Euro zu verzeichnen. Da die griechische Bevölkerung aufgrund des Sparprogramms rund 20 Prozent ihrer Löhne einbüßen musste, gehen Finanzexperten davon aus, dass ein Teil der abgehobenen Spareinlagen in den Konsum geflossen ist. Finanzminister Papakonstantinou betonte gegenüber dem Sender Sky, dass die Rettungsgelder bis Juli geflossen sein müssten, um das Schlimmste zu verhindern. Griechenlands Regierung ruft also deutlich dazu auf, endlich die Tranche der Rettungsgelder von EU und IWF in Höhe von 12 Milliarden Euro an Griechenland freizugeben. Zusätzlich kündigte Minister Papandreou ein hartes Sparprogramm an und hofft auf die erfolgreiche Prüfung durch die Experten der EU und IWF.

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Veröffentlicht in Wirtschaft-News am 25.05.2011