Bieterschlacht um Computer-Riesen DELL erfreut Aktionäre

Die Computerfirma Dell wurde 1984 von Michael Dell mit einem Startkapital von gerade einmal 1.000 US Dollar gegründet. In den folgenden Jahren erlebte die Firma, deren Aktien seit 1988 an der NASDAQ gehandelt werden , einen Erfolg nach dem anderen. Das Konzept von Dell, Computer über das Internet direkt zu verkaufen und sie nach den Wünschen der Kunden zu konfigurieren, zahlte sich aus. Im Jahr 2000 war Dell der größte Computerhersteller der Welt. Michael Dell zog sich 2004 aus dem Unternehmen zurück, kehrte aber 2007 wieder, weil sich schon damals die Situation bei Dell verschlechterte.

Wie entstand die schwierige Lage bei Dell?

Dafür waren in erster Linie zwei Faktoren verantwortlich: die wachsende Konkurrenz anderer Computerhersteller, die zunehmend ihre Produkte ebenfalls direkt an die Kunden verkaufen. Der daraus resultierende Preiskampf freut zwar die Verbraucher, trug aber wesentlich dazu bei, die Gewinnspanne von Dell zu schmälern. Ein großer Fehler war, dass Dell den Trend zu Smartphones und Tablet-PC verpasste und weiterhin auf klassische PCs und Notebooks setzte. Dadurch konnte die Konkurrenz weiter an Boden gewinnen. Weil der Computermarkt weiter Schwäche zeigt, beschloss der Konzern Dell, sich selbst zu verkaufen und sich von der Börse zurückzuziehen, um die Verluste so weit wie möglich zu begrenzen und die Aktionäre zufrieden zu stellen.

Überraschenderweise entschloss sich der Firmengründer Michael Dell persönlich, ein Angebot für das von ihm gegründete Unternehmen zu machen. Analysten sagen, dass Michael Dell vom Verkauf des Konzerns nur profitieren kann, gleich welcher Bieter das Rennen macht. Bekommt Michael Dell das Angebot, kann er die Firma zu einem sehr günstigen Preis erwerben, erhalten die anderen Bieter den Zuschlag, profitiert er von der Wertsteigerung des Unternehmens, da er ungefähr 15 Prozent Anteile an Dell besitzt. Gleichzeitig könnte er mit dem Kauf von Dell sein Lebenswerk retten und die Firma in seinem Sinne weiterführen.

Welche anderen Bieter gibt es und wie geht es weiter?

Die beiden anderen Interessenten, die Angebote für Dell unterbreitet haben, sind der Milliardär Carl Icahn und die Investmentfirma Blackstone. Das Angebot von Michael Dell besitzt einen Wert von knapp 19 Milliarden Euro, während die anderen Interessenten deutlich mehr bieten. Pro Aktie bietet Dell 13,56 Dollar, Blackstone 14,25 Dollar und Icahn sogar 15,00 Dollar. Dell möchte den Konzern komplett übernehmen und von der Börse entfernen, während die beiden anderen bestimmte Veränderungen vornehmen wollen. Der Aufsichtsrat von Dell bevorzugt zwar das Angebot des Firmengründers, es ist aber fraglich, ob es sich durchsetzen kann.

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Veröffentlicht in Allgemein am 27.03.2013