Bundesbank-Chef Axel Weber wird zurücktreten

Der derzeitige Chef der Bundesbank, Axel Weber, wird sich von seinem Posten als Präsident zurückziehen und wieder eine Professur an der Kölner Universität antreten. Als Grund für seine Entscheidung gab er die Isolation im Rahmen der Euro-Krise an. Nun wird über seinen Nachfolger bei der Bundesbank diskutiert. Die SPD wiederum will den ehemaligen Finanzminister Peer Steinbrück an der Spitze der Europäischen Zentralbank sehen.

Weber hingegen wird wahrscheinlich wieder als Professor in Köln tätig werden. Dies gab der Tagesspiegel unter Berufung aus Bankenkreisen am vergangenen Sonntag an. Seit seiner Tätigkeit für Bundesbank ab dem Jahr 2004 war Weber von der Kölner Universität beurlaubt gewesen. Mit der Amtsaufgabe werde diese Beurlaubung enden und Weber könne wieder seine Lehr- und Forschungstätigkeiten aufnehmen. Allerdings werde er zunächst ein beantragtes Freisemester in Anspruch nehmen und somit erst zum kommenden Wintersemester wieder im Universitätsbetrieb stehen. Seit dem Jahr 2001 lehrte er internationale Ökonomie in Köln.

Am vergangenen Freitag gab Weber seinen Rücktritt bekannt. Als Zeitpunkt nannte er gegenüber Kanzlerin Angela Merkel den 30. April diesen Jahres. Eigentlich war sein Vertrag bis zum April 2012 datiert gewesen. Neben dem Chef der italienischen Zentralbank, Mario Draghi, galt Weber als Topfavourit auf den Posten des Präsidenten der Europäischen Zentralbank, der ab dem 1. November 2011 neu zu besetzen ist. Diesen Posten soll nun nach Angaben Frank Walter Seinmeiers, Chef der SPD-Fraktion im Bundestag, dessen Parteikollege und ehemaliger Finanzminister Peer Steinbrück werden, da dieser über ein umfassendes internationales Renommée und ausgewiesenes Fachwissen besitze. Weber selbst zog seine Kandidatur um den EZB-Chefposten aufgrund des seiner Meinung nach mangelnden Vertrauens in seine Person wieder zurück. Gerüchte über einen Wechsel zur Deutschen Bank hingegen wollte er nicht kommentieren. Sollte es aber dazu kommen, haben sowohl die Grünen als auch die SPD Protest angekündigt, da er eine gewisse Karenzzeit einhalten sollte, bevor er als ehemaliger Bundesbank-Chef in die private Finanzwirtschaft wechsle.

In der kommenden Woche soll die Nachfolge Webers bestimmt werden. Derzeit arbeite die Bundesregierung an einer Nachfolgeoption, allerdings gibt es derzeit nur wage Spekulationen bezüglich Personalien.

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Veröffentlicht in Wirtschaft-News am 18.02.2011