Die E-Mail macht der #id=13578;name=Deutschen Post;# das Leben schwer. Klassische Briefsendungen werden angesichts der Möglichkeiten elektronischer Informationsvermittlung immer seltener in Anspruch genommen. Den sinkenden Umsätzen im Briefgeschäft der letzten Jahre steht jedoch eine erhebliche Verbesserung der Lage im Paketversand gegenüber. So könnte sich das Internet trotz allem doch noch als Glücksfall für die Post erweisen. Denn dass im zweiten Quartal 2011 im Verhältnis zum Vorjahr rund 10 Prozent mehr Pakete befördert wurden und der Umsatz in diesem Geschäftsbereich um etwa 8 Prozent stieg, liegt vor allem am boomenden Online-Handel.
Der zuständige Vorstand des Konzerns Gerdes geht davon aus, dass der Anteil des Versandhandels beim Verkauf von Einzelhandelswaren, der augenblicklich bei 8 Prozent liegt, in den kommenden Jahren bis auf 15 Prozent steigen wird. Daher strebt die Deutsche Post AG nun eine Investition von rund 750 Millionen Euro an, um ihr Paketgeschäft auszubauen. Im Moment werden durch das Unternehmen täglich über 2,6 Millionen Pakete transportiert. Konkret sollen die 33 deutschen Verteilungszentren in Zukunft die doppelte Menge verarbeiten können. Ziel der Maßnahmen für die nächsten zwei bis drei Jahre ist insbesondere eine Verbesserung der Infrastruktur durch zunehmende Automatisierung der Abläufe und technische Innovation. Auch eine Verfolgung der Sendung über das Internet soll dann möglich sein. Die Hoffnung ist, die bereits eroberte Marktführung im Privatkundenbereich auszubauen und im Geschäftskundenbereich den Marktführer DPD zu überholen.
Inwiefern die Investition die Entwicklung des Unternehmens beeinflusst, bleibt abzuwarten. Die Post-Tochter DHL musste in den letzten Jahren häufiger Stellen kürzen und eine Senkung der Lohnkosten bleibt nicht auszuschließen. Die Investition ist aber auch riskant als finanzielle Belastung des Konzerns, der mit einem Gewinn von rund 1 Milliarde jedoch relativ gut aufgestellt ist.
Veröffentlicht in Wirtschaft-News am 15.09.2011