Es ist noch kein Jahr her, dass das US-Kartellamt den Verkauf von T-Mobile USA an AT&T gestoppt hat. Nun folgt der nächste Versuch: Angestrebt wird diesmal eine Fusion mit Metro PCS aus Texas, die das US-Geschäft aus den roten Zahlen herausbringen soll.
Es war im Jahre 2001, als die Deutsche Telekom AG den US-amerikanischen Mobilfunkanbieter Voicestream übernahm und so den ersten transatlantischen Mobilfunkanbieter der Welt bildete. Was damals noch als großer Erfolg gefeiert wurde, belastet heute schwer die Bilanzen. Die lange gehegte Hoffnung eines profitablen Unternehmens erfüllte sich nicht. 2011 schließlich verkündete die DTAG deshalb den Verkauf der gesamten Sparte an den Konkurrenten AT&T, machte jedoch angesichts massiven Widerstands aus der Politik und insbesondere der Kartellämter Anfang des Jahres 2012 einen Rückzieher.
Der zweite Versuch
Nun also steht der nächste Kandidat bereit – es handelt sich um den hierzulande weitgehend unbekannten Mobilfunkbetreiber Metro PCS. Beide sollen in einem neuen Gemeinschaftsunternehmen verschmolzen werden, das allerdings weiterhin unter dem Namen T-Mobile an der Börse notiert und zu 74 % in deutschem Besitz bleibt. Durch diesen Vorgang sollen offiziell über Synergieeffekte sieben bis acht Milliarden Dollar eingespart werden, was am Grundproblem jedoch nichts ändert. Beide Betreiber gelten als preisgünstige Anbieter und haben es versäumt Kunden über langfristige Verträge an sich zu binden. Um jedoch wieder in die Gewinnzone zu gelangen, müssten die Preise erhöht werden, was die Bestandskunden wiederum zum Anbieterwechsel veranlassen könnte. Dieser Teufelskreis bleibt weiter bestehen.
Gegengebot der Konkurrenz erwartet
Es könnte jedoch genauso gut möglich sein, dass auch dieses Mal wieder äußere Umstände das Geschäft platzen lassen. Die amerikanischen Behörden haben den Deal bisher noch nicht abgesegnet und auch dann noch könnte ein Konkurrent den Preis hochtreiben, indem er selbst für Metro PCS mitbietet. Einem Bericht der New York Times zufolge soll der Mobilfunkanbieter Sprint genau dies planen. Die Suche nach einem Partner wäre damit wieder komplett neu eröffnet, während die Auswahl schrumpft. Ein vollständiges Interview mit John Legere, seit kurzem CEO von T-Mobile USA, findet sich auf der Webseite der Telekom.