Dioxin-Fleisch eventuell schon beim Verbraucher?!

Während die Politik personelle Konsequenzen fordert, ziehen die Verbraucher ihre eigenen. Der Rückgang von satten 20% beim Umsatz frischer Eier zeigt deutlich, dass der Verbraucher den aktuellen Dioxin Skandal nicht nur mitbekommen hat, sondern auch entsprechend darauf reagiert. Dioxin, ein Nebenprodukt chlororganischer Chemikalien, gilt bereits in geringen Mengen als krebsfördernde Substanz, und ist daher nur in ganz geringen Mengen in unseren Nahrungsmitteln gestattet. Natürlich also hat der Verbraucher, der nicht nur durch Schweinegrippe und Co. vorbelastet ist, Angst um sein Wohlergehen, wenn er mitbekommt, dass deutsches Fleisch bundesweit, und in höheren Konzentrationen als gesetzlich erlaubt, nachweislich mit Dioxin regelrecht vergiftet ist. Angst in weiten Teilen der Bevölkerung – und das nicht zu Unrecht wie es scheint, da jüngste Verlautbarungen aus Politik und Medien eindrucksvoll zweigen, dass sich der Dioxin Skandal nunmehr nicht nur auf Eier und Legehennen beschränkt, sondern sich schon längst auch auf Schweinefleisch ausgeweitet hat. Fleisch, das unlängst verarbeitet wurde, in den Handel gelangte, und somit mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch bereits konsumiert wurde. Der Umstand des Konsums ist dabei sogar noch weniger tragisch, als die Tatsache, dass dieses Fleisch nicht mehr getestet werden kann, um zu klären, ob der krebserregende Stoff auch tatsächlich im Fleisch des Endverbrauchers nachzuweisen wäre. So bleibt es bisweilen unklar, ob neben Eiern auch andere tierische Produkte betroffen sein könnten.

Neben dem Verbraucher, und natürlich der Politik, reichen die Konsequenzen sogar über deutsche und europäische Grenzen hinweg, bis nach Japan und China, wo Stimmen laut werden nach schärferen Kontrollen von deutschem Fleisch, bis hinzu einem generellen Importverbot. Letzteres ist bei Schweinefleisch und Produkten aus Eiern sowohl in China wie auch in Südkorea bereits am Mittwoch vergangener Woche verhängt worden. Japan beschränkt sich derweil lediglich noch auf verschärfte Kontrollen von, aus Deutschland importierten, Fleisch- und Milchprodukten, und erwägt noch kein Importverbot. Jedoch zeigt insbesondere die Haltung von China und Südkorea, wie ernst man Dioxinvorkommen in Lebensmitteln nimmt. Nach einigen Tagen, in denen die Regale einer Supermärkte teilweise gespenstisch leer waren, scheint der Handel hierzulande zwar langsam wieder seinen gewohnten Gang zu nehmen, die Angst allerdings, mit belastetem Fleisch in Berührung zu kommen, oder gar unbewusst zu konsumieren, ist spürbar und allgegenwärtig.

Tags: , , ,
Veröffentlicht in Wirtschaft-News am 18.01.2011