Ergo-Mitarbeiter mahnen Aufklärung an

Ehemalige Angestellte der Ergo Vertriebsgesellschaft HMI brachten sie an die Öffentlichkeit: die zahlreichen Skandale, die sich in der letzten Zeit um den  #id=14647;name=Versicherungskonzern ERGO;# ranken. Eine teure Dienstreise nach Budapest sorgte für großes Aufsehen. 2007 hatte AWD-Chef Lange die 100 erfolgreichsten Vertreter der Hamburg Mannheimer Versicherung bei einer Veranstaltung nicht nur mit einem Sternekoch und allerlei Amüsements bewirtet, sondern ihnen außerdem zahlreiche Prostituierte zur Verfügung gestellt. Als auch noch falsch abgerechnete Riester Verträge und ein fragwürdiger Umgang mit Lebensversicherungen und hochriskanter Fonds-Anlagen bekannt wurden, war es um das Ansehen des Konzerns geschehen.

Unter dem schlechten Image leiden vor allem die Mitarbeiter des Unternehmens. Sie haben nicht nur mit starken Umsatzeinbußen zu kämpfen, auch der Umgang mit Kunden ist erheblich schwieriger geworden. Im hauseigenen Firmen Blog machen sich die Betroffenen nun Luft. Verschiedene Lösungswege aus der Krise werden heiß diskutiert. Während einige eine rückhaltlose Aufklärung aller Vorwürfe fordern, um damit zur Seriosität zurück zu finden, schlagen andere Betriebsangehörige vor, mit den ehemaligen Kollegen eine Einigung zu erzielen. Schließlich weiß niemand, ob es nicht noch weitere Skandale gab, die in die Öffentlichkeit dringen könnten.

Heftige Kritik wird auch an der Firmenleitung geübt. Die Berichte aufmerksamer Mitarbeiter über Missstände wären nicht beachtet und vertuscht worden. Solange die Kasse stimme, sei den Vorgesetzten alles andere ziemlich egal gewesen. Eine Änderung der bisherigen Strategie, die nicht länger aufgehen dürfte, und die Rückkehr zu einem transparenten Umgang innerhalb des Konzerns werden ebenso gefordert, wie eine Entschädigung für die entstandenen Einkommenverluste.

Ob und in wieweit den Vorschlägen und Forderungen der Mitarbeiter Beachtung geschenkt wird, bleibt abzuwarten. Sicher ist, dass weitere Skandale nicht wieder gut zu machende Imageschäden verursachen dürften.

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Veröffentlicht in Wirtschaft-News am 13.07.2011