Finanzprobleme zwingen Schlecker zum Konzernumbau

Scheinbar zwingen massive Liquiditätsprobleme die Drogeriekette Schlecker zum schnellen Konzernumbau. Im November und Dezember 2011 werden ca. 600 Filialen geschlossen. Der Chef der Drogeriekette, Anton Schlecker soll bereits Millionen zur Überbrückung der Liquiditätsprobleme bereit gestellt haben. Nach Berichten über Dumpinglöhne und eingeschüchterte Mitarbeiter macht Schlecker nun wieder negative Schlagzeilen. Bereits das dritte Jahr in Folge meldet die Drogeriekette Schlecker nun Verluste. Die Marktführerschaft ist verloren gegangen. Der notwendige Umbau des Konzerns bringt nun die schnelle Schließung zahlreicher Filialen mit sich. Allerdings scheinen die Probleme der Drogeriekette größer zu sein. Bereits 400 Filialen wurden geschlossen, weitere 200 werden folgen. Insgesamt könnte es bis zu 800 Filialen betreffen. Diese Aussage traf Lars Schlecker, Sohn vom Chef der Drogeriekette. Lars und Meike Schlecker wollen den Konzern zu einem modernen und zukunftsweisenden Unternehmen umbauen.

Grund für die schnelle Schließung der Filialen scheinen aber große Liquiditätsprobleme zu sein. Aus geschlossenen Filialen wird die Ware in noch offene Läden der Drogeriekette gebracht, um dort die Regale zu füllen. Insgesamt wird geschätzt, dass Produkte im Wert von geschätzten 180 Millionen Euro umverteilt wurden. Diese Zahlen sind vom Unternehmen bestätigt. Gründe seien logistische und betriebswirtschaftliche Überlegungen.

Hört man die Meldungen der großen Lieferanten von Schlecker, so stellt sich das Bild anders dar. Deutlich weniger Weihnachtsware als in den Jahren davor wurde bestellt. Dabei wollte Schlecker sich auf das Weihnachtsgeschäft konzentrieren und die Geschäfte forcieren. Im Rahmen der Jahresgespräche habe es Unstimmigkeiten gegeben. Aus diesem Grund, so die Nachricht von Schlecker, wurden die Einkäufe zu Weihnachten bewusst eingeschränkt.

Der Chef der Drogeriekette Anton Schlecker soll nun bereits einen hohen Millionenbetrag im zweistelligen Bereich aus dem Privatvermögen zur Lösung der Liquiditätsprobleme im Unternehmen gezahlt haben. Positiv ist zu vermelden, dass die bereits modernisierten Filialen nach Angaben des Junior Chef Lars Schlecker ein gesundes Umsatzwachstum aufzuweisen haben. Die Umstrukturierung unter dem Namen „Fit for Future“ soll verstärkt vorangetrieben werden.

Es bleibt abzuwarten in wie weit die angekündigten Umstrukturierungen erfolgreich durchgeführt werden. Mit der Modernisierung von 2.000 Filialen im Jahr soll auch der Umsatz des Unternehmens wieder wachsen. Bisher wurden noch keine betriebsbedingten Kündigungen ausgesprochen, da diese auf Grund des geltenden Sozialtarifvertrages dem Unternehmen im Moment zu viel Geld kosten.

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Veröffentlicht in Wirtschaft-News am 11.12.2011