Frauenpower im Telekom Vorstand

Nachdem die 2010 beschlossene Einführung einer Frauenquote beim Großunternehmen #id=13121;name=Telekom;# im ersten Anlauf scheiterte, startet nunmehr der zweite Versuch, Posten im Vorstand mit Frauen zu besetzen. Drei Frauen sind im Gespräch, die ihre männlichen Kollegen von ihren Positionen ablösen sollen. Die Telekom wäre damit das erste DAX-Unternehmen mit einem Frauentrio an der Führungsspitze.

Unumstritten und auf einer außerordentlichen Vorstandsitzung bereits beschlossen ist die Berufung der Managerin Claudia Nemat, die bisher bei der Beratungsgesellschaft McKinsey bereits Telekomprojekte betreute. Sie wird im Oktober dieses Jahres als Europachefin Guido Kerkhoff nachfolgen, der zu Thyssen Krupp wechselt.

Als zweite Frau des zukünftigen Damentrios scheint die ehemalige Bildungsministerin von Baden-Württemberg Marion Schick festzustehen. Sie soll den bisherigen Personalchef Thomas Sattelberger ersetzen, dessen Vertrag 2012 ausläuft, und der mehr oder weniger freiwillig seinen Platz für sie räumen muss. Die Wunschkandidatin des Vorstandvorsitzenden René Obermann wird allerdings von der Arbeitnehmervertretung unter anderem wegen ihrer politischen Zugehörigkeit zur CDU und ihrem Mangel an Erfahrung abgelehnt. Ihr Dienstantritt im Vorstand ist für Anfang 2012 geplant, sie soll bis zu dessen Weggang von Sattelberger eingearbeitet werden.

Eine dritte Kandidatin für den Bereich Datenschutz und Recht steht offenbar bereits fest. Sie soll Vorstandmitglied Manfred Balz folgen, der seinen Vertrag vorzeitig auflösen will. Den Namen der als versierte Juristin geltenden Frau hält die Telekom noch zurück, um ihre jetzige Position in einer anderen gehobenen Stellung nicht zu gefährden. In Fachkreisen wird gemunkelt, es handele sich um die FDP-Politikerin Birgit Grundmann, die derzeit als Staatssekretärin im Bundesjustizministerium beschäftigt ist. Kritiker werfen der Telekom vor, mit dieser Aktion lediglich vom schlechten Image ablenken zu wollen und sich durch gesellschaftspolitische Themen in ein günstigeres Licht setzen zu wollen.

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Veröffentlicht in Wirtschaft-News am 03.07.2011