Fusion von Opel und Peugeot – zieht GM die Reißleine?

Opel, einst zweitgrößter Autobauer Deutschlands, soll nach ersten Dementi nun womöglich doch eine weitgehende Kooperation mit dem französischen Autobauer PSA Peugeot Citroën eingehen. Jüngster Höhepunkt der Ereignisse sind die geheimen Verhandlungen des amerikanischen Mutterkonzerns GM mit dem französischen Konzern PSA Peugeot Citroën. Selbst die Aufsichtsräte von Opel sind nicht eingeweiht und zeigen sich von dieser Kehrtwende überrascht.

Der Fall Opel entwickelt sich langsam zu einer wahren Tragikomödie, bei der anfangs jährlich und nun zunehmend monatlich neue Akte geschrieben werden. Was für die Betroffenen ein wahres Damoklesschwert ist, ruft bei Außenstehenden inzwischen nur noch Kopfschütteln hervor. Wie die Redakteure des Onlinemagazins „La Tribune“ nun erfahren haben wollen, bereitet Opels Mutterkonzern General Motors eine Abtrennung der seit Jahren defizitären Tochter vor. Demnach soll die deutsche Marke nun mit der von PSA zu einem neuen Gemeinschaftsunternehmen verschmolzen werden.

Bisher bleibt jedoch völlig unklar, wer mit Ausnahme von GM von einem solchen Schritt profitieren könnte. Den Amerikanern hängt ihre Beteiligung wie ein Klotz am Bein, der auch die eigene Aktie mit in den Keller zieht. Die befindet sich nämlich seit dem Börsengang im Jahr 2010 ebenfalls auf Talfahrt. Opel wird dabei eine Mitschuld an diesem Trend zugeschrieben. Doch auch um PSA steht es nicht gerade rosig. Der monatliche Verlust betrug in letzter Zeit rund 200 Millionen Euro. Neue finanzstarke Investoren werden händeringend gesucht. GM wiederum ist bereits mit 7 % beteiligt und scheint nun entschlossen, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Da erscheint es nur logisch, dass die Fliegen angesichts dieser Aussichten nicht gerade erfreut sind. Sowohl Opel als auch Peugeot dementierten die Gerüchte. Weder der Aufsichtsrat in Frankreich, noch der Betriebsrat in Deutschland, scheinen in die Pläne eingeweiht worden zu sein. Währenddessen geht der Kampf um die Arbeitsplätze diesseits des Rheins weiter. Deren Bestandsgarantie gilt nur noch bis 2014. Insbesondere das Werk in Bochum scheint massiv von einer Schließung bedroht zu sein.

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Veröffentlicht in Unternehmen am 13.10.2012