Gerüchte über einen möglichen Verkauf von Opel sorgten in dieser Woche für Verwirrung. Der 2009 von der Finanzkrise angeschlagene Automobilkonzern weiß allerdings nichts über das Vorhaben und sieht sich in seinem Ruf gefährdet. In den Vermutungen heißt es, dass der Mutterkonzern General Motors genug vom krisengebeutelten Automobilhersteller habe und ihn deshalb abstoßen möchte.
Dass Opel noch nicht wirklich auf der Höhe ist, stimmt gegenwärtig. Noch waren es 1,8 Milliarden Euro Umsatzminus, die der Automobilhersteller im vergangenen Jahr einfuhr. Aber schon im nächsten Jahr soll es endlich wieder Richtung Gewinn gehen. Das anscheinend genügt dem Mutterkonzern nicht. Auch die Abfindungen, die an die entlassenen Mitarbeiter im Zuge der Unternehmenssanierung gezahlt wurden, sollen angeblich nicht im Sinne von GM gewesen sein.
Experten allerdings sehen in einem Verkauf eine irrationale Entscheidung. Würde GM den Autokonzern verkaufen wollen, dann wäre General Motors nur noch mit Chevrolet in Europa vertreten und würde gleichzeitig aber mit dem Abstoßen von Opel wichtige Kundenzielgruppen verlieren. Aber die Automobilmarke ist schon längst nicht mehr das deutsche Auto wie es noch bis in den 1980ern war. Größter Konkurrent war und bleibt Volkswagen. Alleine im Jahr 2005 war jedes fünfte Fahrzeug in Deutschland ein VW. Dennoch konnte der Rüsselsheimer Automobilhersteller die Anzahl der Neuzulassungen im vergangenen Jahr um 36 Prozent steigern. Damit zeigt sich, dass der Automobilkonzern durchaus sich wieder gefangen hat. Dennoch gab es kein offizielles Dementi von GM – lediglich ein neues Gerücht, in dem es heißt, dass es bereits Telefongespräche gab, in der General Motors bestätigte, dass es keinen Verkauf geben wird.