Der Textildiscounter KiK war in den vergangenen Jahren häufig in der Kritik. Daran ist der Sensationsstreifen „Die KiK-Story“ nicht unbeteiligt. Damit wurde auf die Arbeitsbedingungen aufmerksam gemacht, unter denen die Mitarbeiter zu leiden hatten. Durch Dumpinglöhne sahen sie sich nicht in der Lage ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Ob der Wechsel an der Führung des Konzerns eine Konsequenz der anhaltenden Kritik ist, bleibt ungewiss. Fakt ist, dass KiK Geschäftsführer Stefan Heinig seinen Vorsitz an den jahrelangen Weggefährten Heinz Speet abgibt. Dieser war vorher für Personal und Revision zuständig. Gemeinsam haben die Beiden den Textildiscounter seit 1994 aufgebaut. Stefan Heinig bleibt auch nach seinem Rücktritt Gesellschafter und Berater des Unternehmens.
Stefan Heinig gilt als medienscheu. Seit dem Aufbau des Unternehmens, stand er weder für Interviews, noch für Fotos zur Verfügung. Ob es sich dabei um einen strategischen Schachzug des Profis handelt, bleibt Spekulation. Fakt ist, dass es selbst den Reportern der „KiK-Story“ ausgesprochen schwer fiel, den Unternehmer vor die Linse zu bekommen. Als sie ihn dann schließlich abpassten, gab er sich mit zwei Sätzen wortkarg. Später wurde mit den besten Anwälten gegen die Veröffentlichung geklagt. Ohne Erfolg. Seit den Negativschlagzeilen hat sich beim Textildiscounter KiK einiges verändert. Ein Mindestlohn für die Mitarbeiter in Höhe von 7.50 Euro wurde eingeführt und sichert den engagierten Mitarbeitern eine faire Bezahlung. Personal wurde ausgetauscht. Mittels regelmäßigen Kontrollen werden auch die Arbeitsbedingungen bei Zulieferern überwacht.
In den vergangenen Jahrzehnten hat KiK ein rasantes Wachstum erfahren. Mittlerweile gibt es 3100 Filialen in 7 Ländern. Das Unternehmen beschäftigt 20.000 Mitarbeiter. Der Jahresumsatz übersteigt eine Milliarde Euro.
Veröffentlicht in Wirtschaft-News am 03.11.2011