IT-Branche um Nachwuchs an Fachkräften besorgt

Die Informationstechnologie boomt seit Jahren. An ihr hängt bereits weltweit eine Vielzahl von Arbeitsplätzen, doch der Bedarf steigt weiter. Auf dem kürzlich zelebrierten Branchentreff der IT-Unternehmen in Dresden zeigten sich Vorstandschefs international operierender Soft- und Hardwarefirmen besorgt um den Nachwuchs für ihre Unternehmen. Schon jetzt sei der Personalbedarf der Branche höher als das Angebot. Würden nicht adäquate Maßnahmen zur Ausbildung von Fachkräften für IT-Unternehmen ergriffen, so sei das Wachstum der Branche in Zukunft gefährdet.

Die Investitionssummen der Informatikindustrie werden in den kommenden Jahren bei zweistelligen Milliardenbeträgen liegen. Das Wachstumspotential ist bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Für die nächsten zwei Jahrzehnte wird mit der Entstehung von etwa 500.000 Arbeitsplätzen gerechnet. IT-Unternehmen haben sich als eine der schnellsten Branchen von der Krise erholt und stellen sowohl einen Dienstleistungs- als auch einen Produktionssektor. Zur Zeit beschäftigt die Informationstechnologie in Deutschland mehr als 800.000 Menschen.

Den Herausforderungen des Personalbedarfs, so der Tenor auf dem Branchentreff, ließe sich allein durch die Anwerbung ausländischer Fachkräfte, die tendenziell die USA bevorzugten, nicht begegnen. Trotzdem könne es sich lohnen, die derzeit gültigen Einwanderungsbeschränkungen hinsichtlich des Gehaltes zu modifizieren, um Deutschland für hochqualifiziertes Personal, etwa aus Indien, attraktiver zu machen.

Als geeignetes Rezept zur Nachwuchsbildung wurde unter anderem die Einbindung von Frauen in den IT-Sektor genannt. Gezielt müsse die Informatikindustrie für Frauen zugänglich gemacht und die Ausbildung in Firmen und das Studium an Hochschulen und Universitäten gefördert werden. Einige namhafte Unternehmen mochten nicht auf staatliche Fördermaßnahmen warten und erwiesen sich auf dem Dresdner Branchentreff als äußerst kreativ. Sie riefen ein virtuelles Netzwerk ins Leben, über das begabte IT-Studenten an deutschen Hochschulen zu einer studienbegleitenden Ausbildung auf Managementlevel in den beteiligten Unternehmen animiert werden sollen.