Nach der Katastrophe: Rezession hält Japan fest im Griff

Das Drama des Jahrhunderts in Japan setzt nun auch der japanischen Wirtschaft erheblich zu. Durch die Folgen, die sich aus dem Tsunami und der daraus folgenden Atomkatastrophe in Japan ergeben haben, sind nicht nur menschliche Tragödien zu verzeichnen – auch die Wirtschaft in Japan leidet erheblich. Allein in den ersten drei Monaten im Jahr 2011 konnten Experten eine Schrumpfung der Wirtschaftsleistungen in Japan verzeichnen, die die doppelte Höhe der von Experten vermuteten Stärke hatten. Eine Rezession beutelt das ohnehin schon geplagte Land nun zusätzlich.

Die Rezession ist unabwendbar, nachdem die verheerende Naturkatastrophe über Japan hereingebrochen ist. Das Bruttoinlandsprodukt, auch als BIP bezeichnet, schrumpfte bereits im ersten Quartal des Jahres um 0,9 Prozent. Damit ist eine doppelt so starke Senkung des BIP zu verzeichnen, wie angenommen. Diese Zahlen veröffentlichte die Regierung in Tokio. Rechnet man diese Ergebnisse auf ein Jahr hoch, erfolgt eine Schrumpfung der Wirtschaft in Japan um 3,7 Prozent. Seitens der Analysten wurde mit einem Minus gerechnet, das etwa bei 2,0 Prozent eingestuft wurde. Dramatisch ist zusätzlich, dass das Bruttoinlandsprodukt schon im vorausgegangenen Vierteljahr, also dem letzten Quartal 2011, erheblich reduziert war. Die Rezession hält Japan durch die Katastrophe nun fest in der Hand, denn von dieser wird immer dann gesprochen, wenn sich die Wirtschaftsleistungen in einem Land in zwei aufeinander folgenden Quartalen reduzieren.

Die kurze Erholungsphase, die Japan erlebte, hat nicht lange angehalten – das Land fällt wieder zurück. Dabei war Japan schon im zweiten Quartal des Jahres 2009 von einem Rückgang des Wirtschaftswachstums gebeutelt worden, hatte seinerzeit die schlimmsten wirtschaftlichen Zeiten seit Ende Zweiten Weltkrieg überstanden. Nach dem Tsunami und der Atomkatastrophe stellt sich die Lage für das Land nun noch schwieriger dar.

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Veröffentlicht in Wirtschaft-News am 19.05.2011