Die Stimmung der deutschen Verbraucher hat sich zum zweiten Mal in Folge leicht verschlechtert. Der Konsumklimaindex der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) sank um 0,2 Punkte auf einen Stand von 5,7 Punkten. Vor allem die steigende Inflation nannten viele Befragte als Grund für die ihre etwas pessimistischeren Einschätzungen. Die Rekordpreise für Benzin und Heizöl lassen die Kaufkraft der Konsumenten sinken und brauchen einen Teil der Einkommenserhöhungen wieder auf. Auch die wachsenden Unruhen in Nordafrika sowie die Reaktorkatastrophe in Japan machen den deutschen Verbrauchern Sorgen. Sie sehen besonders in den politischen Unruhen eine Gefahr für den deutschen Export und erwarten dadurch einen Rückgang der Konjunktur.
Ob sich dieser Rückgang zu einem Trend entwickelt, konnten die Konsumforscher der GfK noch nicht definitiv sagen. Dies hänge im Wesentlichen von den weiteren Entwicklungen im Ausland ab. Die Rahmenbedingungen innerhalb Deutschlands seien aber nach wie vor gut. Dafür sorgt insbesondere die weiterhin günstige Entwicklung des Arbeitsmarktes. Trotz des leichten Rückgangs des Konsumklimaindex betonen die Experten, dass immer noch ein ausgesprochen hohes Niveau herrsche.
Angesichts der guten Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt planen die Verbraucher auch weiterhin größere Anschaffungen zu tätigen. Experten gehen davon aus, dass aufgrund der sehr guten Konjunktur im Inland die Arbeitslosenzahlen im April auf 3,1 Millionen sinken werden. Das gibt bei den Verbrauchern eine gewisse Planungssicherheit und verhindere derzeit noch ein größeres Abrutschen der Konsumneigung. Die Experten der GfK gaben allerdings auch an, dass bei einem weiteren Steigen der Inflation und einem dadurch abrutschenden Konsumklimaindex es zu einer Dämpfung der Kauflaune kommen kann. Bei einem drastischen Absinken der Binnennachfrage bestünde dann auch die Gefahr eines Einbruchs der Konjunktur. Im Moment gehe man aber noch nicht von einem solchen Szenario aus, sondern erwarte ein weiteres Ansteigen des Konsums im Laufe dieses Jahres.