Kritik an Personalführung deutscher Chefs – Mitarbeiter frustriert und demotiviert

So richtig ins Herz geschlossen haben nur wenige Arbeitnehmer ihren Chef. Ein großer Teil der Beschäftigten sieht den Weg zur Arbeit als notwendiges Übel an. So wird der vertraglich vereinbarte Zeitraum im Job kläglich hinter sich gebracht. Wird das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer im übertragenen Sinne betrachtet, so ist jede vierte berufliche Bindung bereits gescheitert und die offizielle Scheidung durch eine Kündigung des Jobs nur noch eine Formsache. Dies zeigt jedenfalls eine kürzlich veröffentlichte Studie der Unternehmensberatung Gallup. Entsprechend der Studie arbeiten außerdem fast zwei Drittel aller Mitarbeiter in deutschen Unternehmen  gerade so viel, dass alle Aufgaben erledigt werden, ohne dass sie wirklich Herzblut einbringen.

Viele Arbeitnehmer kennen dieses emotionale Dilemma bestens. Angesichts ihrer Entwicklung der Karriere haben viele Arbeitnehmer das Gefühl, auf der Stelle zu treten. Die persönliche, berufliche Entwicklung scheint der Chef schlicht zu vergessen. Gleichzeitig wird stetes Engagement beim täglichen Einerlei wie selbstverständlich betrachtet. Das Warten auf anerkennende Worte durch den Chef erweist sich häufig als vergebens. Vielfach ist Kritik an den Chef berechtigt. Mit schlechter Personalführung verursacht das Management Probleme mit Mitarbeitern letztlich häufig selbst, so die Studie. Der unternehmerische Erfolg verringert sich wegen fehlender Motivation und Bindung der Mitarbeiter an den Job.

Den unglücklichen Arbeitnehmer interessiert dies herzlich wenig. Im Mittelpunkt steht der Frust rund um den Job und den unverständigen Chef. Zweifelsohne gibt es hierfür vielerorts gute Gründe. Dennoch sollten auch Arbeitnehmer in sich gehen und ihre negative Stimmung hinterfragen. Nicht immer lassen sich irdische Träume verwirklichen, so auch beruflich. Wer hinsichtlich Job und Karriere Kompromisse eingehen muss, versucht der beruflichen Tätigkeit selten Positives abzugewinnen. Unternehmerisch notwendige Schritte werden daher von manchen Mitarbeitern kaum objektiv betrachtet. Umstrukturierungen, Mehrarbeit oder Leistungskritik werden zu oft persönlich genommen. Statt die betrieblichen Herausforderungen auch als die eigenen zu sehen und mit Engagement anzunehmen, wird an negativen Emotionen festgehalten. Dadurch schaukeln viele Mitarbeiter ihre Unzufriedenheit mit dem Job mitunter auch selbst hoch. Ein Gespräch mit dem Chef kann hier mitunter Abhilfe schaffen und neue Ansätze für die weitere Entwicklung der Karriere schaffen.

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Veröffentlicht in Wirtschaft-News am 21.03.2012