Die Krise im nordafrikanischen Libyen macht sich jetzt auch an deutschen Tankstellen bemerkbar. So kostete am Mittwoch der Liter Super durchschnittlich 1,50 Euro. Für einen Liter Diesel musste man rund 1,40 Euro bezahlen. Dies ist das höchste Preisniveau seit über zwei Jahren.
Der Anstieg der Benzin- und Dieselpreise sind die Folge der derzeitigen Krise in Libyen. Preise von rund 1,50 Euro für Superbenzin und etwa 1,40 Euro für Diesel waren am Mittwoch Durchschnitt gewesen. Insgesamt stieg der Ölpreis auf ein Niveau, das zuletzt vor über zwei Jahren erreicht worden ist. Dies machte sich auch an den weltweiten Aktienmärkten bemerkbar.
Ein Sprecher vom Mineralöl-Konzern Aral verwies darauf, dass die Lage in Nordafrika und im Nahen Osten zunehmend für Verunsicherung an den Ölmärkten sorge, aber auch der steigende Bedarf von Schwellenländern wirkt sich preissteigernd aus, besonders beim Dieselpreis. Der ADAC erhob einen Preisvergleich und kam zu dem Schluss, dass sich allein Benzin im Durchschnitt innerhalb einer Woche um knapp 2,8 Cent erhöht hätte, beim Dieselkraftstoff waren es 0,5 Cent mehr gewesen.
Für die Verbraucher ist besonders der derzeitige Dieselpreis enorm gestiegen. Denn obwohl vom Finanzamt für den Liter Diesel 22 Cent weniger an Steuern gezahlt werden müsse als für Benzin, ist der preisliche Unterschied zum Benzin derzeit nur bei rund 10 Cent. Mit dem Ansteigen der Ölpreise werden außerdem für die deutsche Wirtschaft aller Wahrscheinlichkeit Mehrkosten in Höhe mehrerer Milliarden anfallen. Würde der Kraftstoffpreis beim derzeitigen Niveau über das gesamte Jahr stehen bleiben, wäre dies ein Anstieg um knapp 30 Prozent im Vergleich zum Jahr 2010, was wiederum für die deutsche Wirtschaft Mehrkosten von etwa 15 Milliarden Euro bedeuten würde. Natürlich würde ein Teil dieser Mehrkosten auf die Verbraucher abgewältzt werden, allerdings wäre der Großteil höherer Kosten für die Gewinnmarge mitunter gravierend. Denn das Geld würde dann für Investitionen oder Neueinstellungen fehlen.