Lohnanstieg so hoch wie seit langem nicht mehr

Deutschlands Wirtschaft ist wieder im Aufschwung. Der Boom lässt Unternehmensgewinne und -vermögen in die Höhe schnellen. Auch die Arbeitnehmer haben von dem Boom profitieren können. Die Löhne sind im Jahr 2010 um durchschnittlich 3,4% gestiegen und somit höher  als in den letzten 16 Jahren ausgefallen. Die Zunahme bei den Bruttoverdiensten von durchschnittlich 2,2% sorgten, bedingt durch die niedrigeren Lohnnebenkosten, für einen höheren Anstieg der Nettoverdienste. Im Vergleich dazu, sind die Unternehmenseinkommen aus Zinsen und Dividenden um 13,4 % gestiegen. Dies ist ein Wachstum auf 641 Milliarden Euro und damit das Höchste seit 2004. 40,5 Millionen Erwerbstätige erbrachten dieses kleine Wirtschaftwunder. So die Meldung des Statistischen Bundesamtes.

Trotz der positiven Prognosen auch für das Jahr 2011, sind weite Kreise der Bevölkerung unzufrieden. Im Gegensatz zu Statistiken zählt für den Bürger schließlich nur, was am Monatsende in seinem Portemonnaie übrig bleibt. Denn bei den Nettolöhnen kommen unter dem Strich vielen Erwerbstätige zu dem Schluss, dass sie wieder weniger Geld zum Leben haben. Dies liegt teilweise daran, das viele Bürger die steigenden Kosten für die Lebenshaltung vorab mit einbeziehen. Denn nicht der Lohnstreifen ist wichtig, sondern das Geld, dass man effektiv in der Hand hält. Daher ist vielen Arbeitnehmern entgangen, dass es eine tatsächliche Erhöhung gab. Denn am Monatsende ist der Bürger trotz allem wieder im Minus.

Auch die weiteren Diskussionen um Strompreis- oder Benzinpreiserhöhung, trägt dazu bei, dass der Bürger den Aufschwung in seinem persönlichen Umfeld nicht wirklich wahrnimmt. Für ihn ist nämlich nur wichtig, was im Endeffekt in seiner Tasche verbleibt. Und das ist in den meisten Fällen weniger als im Vorjahr. Wen wundert es da, dass Unruhe und Frustration den Jubel um den wirtschaftlichen Triumph schmälern.