Peter Terium soll Chef vom Energiegroßkonzern RWE werden. Der 47-Jährige soll Nachfolger von Jürgen Großmann werden, dem eine umstrittene Haltung zur Atomkraft vorgeworfen wurde. Der Niederländer Peter Terium soll RWE wieder zum Erfolg früherer Zeiten verhelfen. Jürgen Großmann sorgte in den vergangenen Wochen für Schlagzeilen, weil er die Abschaltung der Atommeiler in Deutschland scharf kritisierte. Er warf der deutschen Regierung vor, wirtschaftliche Nachteile für Deutschland bewusst in Kauf zu nehmen. Viel Kritik musste Großmann für seine Haltung auch vom deutschen Naturschutzbund einstecken, welche ihm prompt den Titel „Dinosaurier des Jahres 2010“ verliehen.
Seine Befürwortung der Atomkraft brachte ihm auch den Spitznamen „Atom-Rambo“ ein. Dies könnte der Grund dafür sein, dass Großmann seinen Sessel als Chef acht Wochen früher als geplant – bereits zum 1. Juli 2012 an Peter Terium abgibt. Neuer Stellvertreter wird dann Vorstand Rolf Martin Schmitz. Für den Stromriesen ist Peter Terium kein Unbekannter. Er ist seit 2003 in dem Unternehmen beschäftigt und war maßgeblich an der Vorbereitung für die Übernahme des Konzerns Essent im Jahr 2009 beteiligt. Jetzt soll er als Chef die Geschicke des Stromriesen leiten.
Grund für den Führungswechsel sei besonders der Druck, der von den nordrhein-westfälischen Kommunen ausgegangen ist. Die Gemeinden und Städte sind mit 20 Prozent und vier Sitzen im Aufsichtsrat die größte Aktionärsgruppe des Stromversorgers und zugleich auch die besten Kunden. Freie Aktionäre hingegen stört der enorme Einfluss der Kommunen. Ihrer Meinung nach würde dadurch das Wachstum des Großkonzerns verhindert.