ProSiebenSat. 1 fährt doppelte Gewinne ein

Die Mediengruppe ProSiebenSat. 1, welche sich im Jahr 2000 formierte und die privaten TV-Sender ProSieben, Sat1, Kabel1 und N24 leitet, lässt in diesem Jahr seine Aktionäre wieder jubeln. Im letzten Geschäftsjahr konnte die Münchener Sendergruppe, die von Thomas Ebeling geschäftlich betreut wird, gar einen Gewinn einfahren, der dem Doppelten von 2009 entspricht. Die Dividende für Stammaktien ist nach zwei Jahren Aussetzung nun wieder gesichert. In dieser Zeit bekamen die Aktionäre nur Geld für ihre Vorzugsaktien. In Zahlen bedeutet dieser Erfolg der Mediengruppe einen Ertrag von 312,7 Millionen Euro und einen generierten Umsatz von mehr als drei Milliarden Euro.

Die Aktionäre freuen sich über eine Dividende in Höhe von 1,14 Euro auf ihre Vorzugsaktien und zwei Cent weniger pro Stammaktie. Die Gründe für diesen wirtschaftlichen Erfolg im vergangenen Jahr und der Ausschüttung einer Dividende von Seiten der Münchner Sendergruppe, die einige ihrer Studios in der bayrischen Landeshauptstadt, ihren Hauptsitz aber in Unterföhring unterhält, liegt in den sprudelnden Reklame- und Werbeeinnahmen sowie der deutlich verbesserten Konjunktur für die Gruppe und ihre Sender. Begünstigt ist der Aufschwung auch durch eine gründliche Umstrukturierung, die in den letzten Jahren stattfand und zu einigen Kosteneinsparungen sowie einer erhöhten Effizienz in der Geschäftsgestaltung führte. Dennoch ist das Unternehmen noch immer hoch verschuldet. Den Aktionären ist dies allerding aktuell sehr gleichgültig, vor allem nach der Prognose des Unternehmens, welches weitere Profite für die nächsten Jahre voraussagt.

Um die Verbindlichkeiten weiter zu tilgen, stehen jedoch auch der baldige Verkauf von N24 sowie ein kompletter Umzug der Zentrale nach München an. Zudem wird spekuliert, einige Sender im Ausland, darunter in den Beneluxstarten Belgien und Niederlande, die zum Medienunternehmen gehören, zu verkaufen, um die Entschuldung voranzutreiben. Doch auch in Hinsicht auf den Hauptaktionär scheint es einige Reformgedanken zu geben. Sogar über einen kompletten Verkauf der Sendergruppe, die überwiegend den Investoren KKR und Permira gehört, deren Stammaktien von ProSiebenSat. 1 bereits zum Erwerb zur Verfügung stehen, wird bereits nachgedacht. Die Axel-Springer-AG gehört u. a. zu möglichen Kaufinteressenten der Vorzugsaktien.

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Veröffentlicht in Wirtschaft-News am 05.03.2011