Putin will eine riesige Freihandelszone

Kurz vor Beginn der Reise des russischen Premierministers Wladimir Putin nach Berlin kündigte dieser an, dass er gemeinsam mit der EU eine riesige Wirtschaftsgemeinschaft schaffen will. Um dies erreichen zu können, müsste Russland allerdings zunächst der Welthandelsorganisation (WTO) beitreten.

Die Pläne Putins beinhalten eine Wirtschaftsgemeinschaft, welche die Russische Föderation gemeinsam mit den Staaten der Europäischen Union gestalten könnte. Noch vor der Abreise nach Berlin präsentierte er seine neueste ökonomische Idee vom gemeinsamen Markt der Öffentlichkeit in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung und betitelt diesen Plan als eine Wirtschaftsgemeinschaft, die von Lissabon bis nach Wladiwostok reichen soll. Die deutsche Bundeskanzlerin, mit der sich Putin am Freitag, dem 26.11.2010, in Berlin trifft, entgegnete den Planungen Putins, dass Moskau eine Reihe Kriterien zu erfüllen habe, wie zum Beispiel den Beitritt in die WTO, der nach Angaben der Europäischen Union allerdings langsam feste Konturen annimmt.

Die Äußerungen Putins zu einer Europäisch-Russischen Freihandelszone ist als Reaktion auf die dramatische Wirtschaftskrise mitsamt ihren Folgen für den Markt zu sehen. So äußerte sich der russische Premier, dass durch die Wirtschaftskrise gezeigt worden ist, dass sowohl die Europäische Union als auch Russland krisenanfällige Wirtschaftsräume seien und dies durch die Krise verdeutlicht wurde. Die deutsche Bundeskanzlerin unterstrich in Berlin als Antwort auf Putins Vorschlag für einen vereinten Markt ihre Forderung nach einem WTO-Beitritt Russlands, was aber durch die Zollunion Russlands mit den Nachbarstaaten Kasachstan und Weißrussland schwierig umzusetzen sei. Allerdings sind die Verhandlungen zwischen der EU und Russland in den vergangenen Tagen voran gekommen und die Brüsseler EU-Kommission ließ verlauten, dass beide Verhandlungspartner überzeugt seien mit der Einigung auf Ausfuhrzölle und Eisenbahngebühren auch einen künftigen Beitritt von Russland zur Welthandelsorganisation realisieren zu können.

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Veröffentlicht in Wirtschaft-News am 25.11.2010