Streichungen bei RWE: Weitere 3500 Jobs gefährdet

Stromriese RWE dreht an der Sparschraube. Neben dem bisher angekündigten Abbau von 8000 Stellen stehen mindestens 3500 weitere Arbeitsplätze auf der Kippe. Die Nummer zwei der deutschen Energieversorger plant ein weiteres Sparprogramm in Milliardenhöhe, womit rund 3500 Jobs bedroht werden. Dieser Schritt soll insbesondere durch Rationalisierungen und Verkäufe realisiert werden. Derzeit hat der Konzern weltweit rund 71000 Angestellte, davon 34000 in Deutschland. Der Vorstand habe die Kürzungen bereits im Dezember beschlossen und stehe hinter den Verschärfungen, wird eine Sprecherin zitiert.

Bis Ende 2012 sind in Deutschland betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. Auch sind Gespräche über die Verlängerung dieser Regelungen vorgesehen. Heinz Büchel, Chef des Konzernbetriebsrates, gibt sich zuversichtlich eine diesbezügliche Regelung in die Wege leiten zu können. Aller Voraussicht nach werden die Verhandlungen im März aufgenommen.

Die weiterführenden Einsparungen, allein hier geht es um eine Milliarde Euro jährlich, sollen nach Angaben des zukünftigen RWE-Chefs Peter Terium 2013 / 2014 umgesetzt werden. Weil nach dem Atomausstieg im vergangenen Jahr ein lukrativer Geschäftsbereich wegfallen wird, setzt Terium außerdem auf verstärkte Investitionen beim Ausbau erneuerbarer Energien. Bislang plant RWE etwa eine Milliarde Euro jährlich ein, die vor allem in neue Wind- und Biomassekraftwerke gesteckt werden sollen. Die neuen Sparziele könnten als Indiz dafür gewertet werden, das Terium mittlerweile das Ruder bei RWE vom alten Konzernchef Großmann übernommen hat. Terium agiere nun nicht mehr im Hintergrund.

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Veröffentlicht in Wirtschaft-News am 05.02.2012