Spanische Pleitenbank Bankia: Aktionäre stehen vor Scherbenhaufen

Nach den Pleiten vieler Banken hat nun auch Spanien eine prekäre Schieflage im Bankenwesen offenbart. Die viertgrößte Bank der iberischen Halbinsel war dem Kollaps nahe, wie auch weitere Geldinstitute des Landes. Insgesamt sind es rund 37 Mrd. EUR an Hilfen, die Spanien aus dem Rettungsfond beantragt, um all seine Kreditinstitute zu retten – auch für die bereits erwähnte spanische Sparkasse Bankia.

Milliarden für wertlose spanische Banken

Die Sparkasse Bankia wurde aus sieben Sparkassen gebildet. Beim Börsengang im Jahre 2011 verlor sie jedoch bereits drastisch an Wert. Der aktuelle Wert der Bankia wird vom spanischen Bankenrettungsfond, kurz FROB, auf 4,2 Mrd. EUR geschätzt – Allerdings auf negativer Bilanzseite. Die Muttergesellschaft des Kreditinstituts wurde ebenfalls negativ mit einem Wert von 10,2 Mrd. EUR beziffert.

Bei der Summe, die der FROB für alle maroden Banken zur Sanierung aus dem Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) beantragt hat, handelt es sich um einen Milliardenbetrag. Genauer um rund 18 Milliarden, die im Laufe des Jahres an die einzelnen Banken weitergeleitet werden sollen. Allerdings hat dies negative Auswirkungen für Aktionäre.

Wertlose Aktien, massive Verluste

Durch diesen Kapitalschnitt verlieren die Aktien an Wert und sind beinahe nichts mehr wert. Aus dem Umfeld der spanischen Notenbank wurden sogar Stimmen laut, dass dieser Verwässerungseffekt deutlich höher sein werde, als angenommen und so auch der genaue Verlust der Aktionäre nicht genau beziffert werden kann.

Die zunächst als Zwangswandelanleihen von der BFA gezeichneten Wertpapiere werden durch eine deutliche Kapitalherabsetzung zu Bankia-Stammaktien gewandelt. Somit verlieren die bisherigen Aktionäre deutlich an Gewinn, wie auch nachrangige Anleihegläubiger.

Zwangsmaßnahmen zur unsicheren Sanierung

Neben diesem Schritt wird auch am Personal ein Kahlschlag vollzogen. So sollen gut ein Viertel der rund 21.000 Beschäftigten entlassen und mit einer minimalen Abfindung abgespeist werden. Alle anderen Mitarbeiter fallen ebenfalls den neu verordneten Sparmaßnahmen zum Opfer, was sich mit drastischen Gehaltskürzungen von bis zu 60% bemerkbar macht. Im Sanierungsplan ist weiter auch der Verkauf von Geschäftsanteilen vorgesehen. Unter anderem ist vom Verkauf der Tochtergesellschaft in Miami die Rede. Ob diese drastischen Schritte ausreichend sind, wird sich zeigen.

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Veröffentlicht in Allgemein am 12.02.2013