Das führende europäische Energieunternehmen – Vattenfall AB aus Schweden – beschließt den Abbau von 1500 Stellen in Deutschland. Als Grund dafür werden von der Konzernleitung sinkende Profite und die Notwendigkeit, sich an die Energiewende anzupassen, genannt.
Vattenfall baut ab
Von insgesamt 20.000 Stellen in Deutschland sollen bis Ende 2014 rund 1.500 abgebaut werden. Betroffen sind Standorte in Berlin, Cottbus und Hamburg. Die konkreten Personalentscheidungen seien noch nicht getroffen worden, so die Geschäftsleitung. Es steht allerdings bereits fest, dass der Verwaltungs- und Administrationsbereich, das sog. Support, am meisten betroffen sein wird. Es sind auch Kürzungen der Mitarbeiterschaft in anderen Ländern geplant. Zwar beteuert das Konzern, der Abbau wird möglichst „sozialverträglich“ gestaltet sein, doch findet die Gewerkschaft die geplanten Kündigungen trotzdem unbegründet und nicht nachvollziehbar. Proteste und Demonstationen für das Moratorium auf die Stellenabbau bis 2020, für mehr Gehalt und für die Übernahme der Auszubildenden wurden angekündigt.
Gewinneinbrüche bei dem schwedischen Stromriesen
Vattenfall klagt über massive Gewinneinbrüche, die den Konzern zum Stellenabbau zwingen. Bekannt ist, dass die Gewinne im letzten Quartal 2012 um mehr als die Hälfte einstürzten. Als Hauptursache von diesen Entwicklungen werden von der Geschäftsleitung sinkende Großhandelsstrompreise genannt. Auch die Folgen der Wirtschaftskrise und Rezession erschweren die Situation auf dem Strommarkt. Außerdem spielt die aktuelle Energiewende eine wichtige Rolle. Der Anteil von erneuerbaren Energiequellen in der Stromerzeugung steigt kontinuierlich, daher werden traditionelle Energiebetriebe immer weniger rentabel. Das betrifft v.a. Kohle- und Gaskraftwerke. Vattenfall hat aber erst vor kurzen das niederländische Unternehmen Nuon für ca. 10 Milliarden Euro erworben. Das Kerngeschäft von Nuon sind gerade Gaskraftwerke, welche immer weniger Gewinn einbringen.
Vattenfall will sparen
Angesichts der aktuellen Schwierigkeiten wurde vom schwedischen Stromproduzenten ein Paket von Sparmaßnahmen vorgestellt. Es ist geplant, im Jahre 2013 über 360 Millionen Euro einzusparen, im nächsten Jahr sollen weitere 180 Millionen Euro gespart werden. Die Veräußerung von weniger rentablen Betrieben wird nicht ausgeschlossen. V.a. sollen Betriebe verkauft werden, die nicht zum Kerngeschäft des Konzerns gehören, wie z.B. das Kraftwerk Lippendorf. Auch im Bereich der Investitionen will das schwedische Unternehmen eher zurückhaltend agieren. Bis 2017 sollen ca. 14,8 Milliarden Euro investiert werden, was eine Reduzierung gegenüber der ursprünglichen Planung darstellt.