Inmitten stürmischer Zeiten will das spanische Telekommunikationsunternehmen Telefonica, das von der Wirtschaftsflaute im eigenen Land stark gebeutelt ist, den Befreiungsschlag wagen. Noch im laufenden Monat Oktober wollen die Spanier ihre deutsche Konzerntochter O2 an die Börse bringen und mit dem Erlös wenigstens einen Teil ihrer Schulden abtragen.
Der Telefonica läuft die Zeit davon: Börsengang der O2 noch im Oktober erwartet
Marktkenner gingen bisher von einem Börsengang nicht vor Ende Oktober aus, doch die krisenbedingte Situation der Telefonica lässt anscheinend keinen längeren Handlungsspielraum mehr zu. Noch im laufenden Monat soll die deutsche Tochter #id=16198;name=O2 Germany;#, die wie der Mutterkonzern im Telekommunikationsgeschäft tätig ist, an die Börse gebracht werden. Allerdings planen die Spanier nicht, die vollständige Kontrolle über O2 aus den Händen zu geben. Vielmehr beabsichtigen sie, lediglich 20 Prozent ihrer Anteile an O2 an die Börse zu bringen, die übrigen 80 Prozent sollen im Eigentum des Telefonica-Konzerns verbleiben.
Dividendenversprechen sollen Investoren locken
Mit dem Schritt erhoffen sich die Spanier, einen Teil ihres Schuldenberges abtragen zu können. Während der Stern von Schulden in Höhe von 58 Milliarden Euro ausgeht, spricht die schweizerische Wirtschaftszeitung „Cash“ von 57 Milliarden Euro. Doch selbst wenn alles für die Spanier gut laufen sollte, wird die Telefonica für ein Fünftel der Anteile Erwartungen von Marktbeobachtern zufolge rund 1,5 Milliarden Euro erhalten. Diese Summe wäre somit lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein. Damit die Schulden, wenn auch nur zum kleinen Teil, getilgt werden können, versucht Telefonica potenzielle Investoren mit hohen Dividenden zu locken. Bereits im kommenden Jahr sollen rund 500 Millionen Euro an die Anleger ausgeschüttet werden. Das entspricht in etwa 90 Prozent des gesamten Jahresgewinnes von O2.
Veröffentlicht in Allgemein, Arbeitgeber, Wirtschaft-News am 05.10.2012