Die Geschäfte laufen schlechter und die Deutsche Telekom zeigt darauf eine weitgreifende Reaktion. Der Konzern plant das Mutterhaus, welches sich in Bonn befindet, zu verkleinern. Die Stellenstreichungen, die bis 2015 nach und nach vollzogen werden sollen, betreffen 40 Prozent der Bonner Belegschaft, insgesamt 1300 Arbeitsplätze in den Bereichen Marketing und Einkauf.
Bereits im laufenden Geschäftsjahr sollen etwa 800 Jobs gestrichen werden. Natürlich hat sich der Betriebsrat eingeschaltet, denn es bleibt zu befürchten, dass der Stellenabbau auch mit Kündigungen einher geht. Ein Vertreter der Telekom hält entgegen, dass bisherige Reduzierungen des Personals und der Abbau von Jobs immer sozialverträglich gestaltet wurden.
Der Abbau im Bereich der Zentrale in Bonn kommt jedoch nicht ganz überraschend: bereits vor über einem Jahr gab es die Ankündigung, dass es zu Maßnahmen der Reorganisation kommen soll. Die Telekom nennt nicht nur Kostenersparnisse als Grund für die Entlassungen. Die Zentrale wird als überdimensioniert betrachtet und könnte deutlich wirtschaftlicher betrieben werden, wenn die Dienstwege verkürzt und die Strukturen effizienter und kürzer gestaltet würden. Die Tochtergesellschaften auch außerhalb von Deutschland sollen mehr Verantwortung bekommen und die Organisation selbst übernehmen. In Bonn sollen also neue Strukturen entstehen. Es wird fortan eine Aufteilung in drei Abteilungen geben, eine Zentrale mit um die 1000 Stellen, die sich um Dinge wie die Grundstücksverwaltung, den Datenschutz und die Konzernstrategie kümmert, eine Serviceabteilung mit etwa 1200 Mitarbeitern und einen Bereich für Human Ressources und Finanzen.
Die über 3000 Mitarbeiter der Bonner Zentrale zittern um ihre Jobs, aber die Börse reagiert positiv auf die Nachrichten und läßt den Aktienkurs um 1,2% steigen.