Thomas Enders wird Chef beim europäischen Flugzeugbauer EADS

Der größte Flugzeugbauer Europas hat mit dem ehemaligen Airbus Chef Thomas Enders ein neues Oberhaupt. Die Folge eines größeren Personalschachzuges und somit wird er ab dem Frühjahr der Nachfolger von Louis Gallois, der nach fünf Jahren planmäßig ausscheidet. Dies verspricht für EADS viele Neuerungen und einen top-ausgebildeten Manager als Führungskraft, der die Branche kennt. Geplant ist der Wechsel nach der Hauptversammlung am 31. Mai diesen Jahres.

Die Nachfolge bei Airbus tritt Fabrice Brégier, ein Franzose an. Auch im Kontroll- und Entscheidungsgremium des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns EADS gibt es mit dem ehemaligen Präsidenten der Europäischen Zentralbank, Jean Claude Trichet, ein neues prominentes und kompetentes Mitglied. Der neue Vorsitzende des Verwaltungsrats wird der Finanzvorstand von Daimler, Bodo Uebber. Der neue Verwaltungschef wird EADS-Großaktionär Arnaud Lagardère.

Mit dem 53-jährigen Thomas Enders bekommt die EADS einen top-ausgebildeten Chef mit umfassenden Erfahrungen. Er studierte Politik, Geschichte und Volkswirtschaft in den USA und Bonn und legte eine vorbildliche Karriere zwischen Politik, Bundeswehr und Management hin. Als Fallschirmjäger stieg er bis zum Major auf, der Grund für seinen Spitznamen „Major Tom“. Enders ist bekannt dafür, selbst anzupacken. Trotzdem war seine Ernennung zum Chef des Konzerns nicht unproblematisch. Laut Medienberichten wie unter anderem im „Handelsblatt“ wollen Regierungskreise in Frankreich die Benennung blockieren. Die Pläne von Thomas Enders, unter anderem die Ressorts Personal und Finanzen, von Paris nach Toulouse und München zu verlegen, stießen auf Unverständnis. Man wolle außerdem ein Übergewicht an Deutsch in der Führungsregie des Konzerns vermeiden. Thomas Enders möchte seine Linie durchziehen und droht mit dem Hinschmeißen, falls seine Führungsriege nicht so akzeptiert werden sollte.

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Veröffentlicht in Wirtschaft-News am 27.01.2012