Für die Aktionäre des Energiekonzernes BP ist die Veröffentlichung der Geschäftszahlen von 2010 alles andere als eine gute Nachricht, denn erstmals in der jüngeren Firmengeschichte musste der britische Ölriese BP wieder Verluste bekannt geben. Zuletzt war dies im Jahr 1992 der Fall gewesen. Damals war es das letzte Mal, dass es bei BP zu Verlusten in einem kompletten Geschäftsjahr gekommen war. Als Ursache für den entstandenen Verlust in Höhe von rund 4,9 Milliarden US-Dollar verwies die Unternehmensleitung auf die Ölkatastrophe in dem Golf von Mexiko.
In der Analyse der gesamten Geschäftsjahres 2010 steht für BP ein Minus in Höhe von rund 4,9 Milliarden US-Dollar. Dies sind knapp 3,6 Milliarden Euro. Die Zahlen wurden am gestrigen Dienstag von der Konzernleitung in der englischen Hauptstadt London bekannt gegeben. Für Anleger ist dies eine schlechte Nachricht, lag der Gewinn von BP im Geschäftsjahr 2009 doch noch bei immerhin rund 13,96 Milliarden US-Dollar.
Als Ursache für den Verlust im vergangenen Jahr wird die Ölkatastrophe genannt, mit der BP weltweit an Renommee und Vertrauen eingebüßt hatte. Und so hebt auch der Chef von BP, Bob Dudley, bei der Vorlage der Geschäftszahlen in London hervor, dass das vergangene Jahr in Erinnerung bleiben werde, was auch rechtes sei, als ein Jahr, in dem das Öl auslief und es zum tragischen Unfall und schließlich zur Ölkatastrophe gekommen ist. Aber er machte den Aktionären auch Mut und betonte, dass sich BP nun im Wandel befinde und das aktuelle Geschäftsjahr als ein Jahr zur Erholung und zur Konsolidierung des Unternehmens gesehen werde. Auch versprach er die Zahlung von vierteljährlichen Dividenden an alle BP-Aktionäre. Weiterhin benannte er die Kosten, die für BP durch die Katastrophe im letzten Jahr entstanden sind, nämlich rund 41- Milliarden US-Dollar. Im April 2010 waren bei einer schweren Explosion auf der BP-Plattform Deepwater Horizon insgesamt elf Personen gestorben.
Veröffentlicht in Wirtschaft-News am 17.02.2011