VW besetzt 30 Führungspositionen mit neuem Chef

Volkswagen überrascht mit weitgreifenden Umbauten der Führungsetage und tauscht 30 Topmanager über alle Konzernsparten hinweg aus. Damit soll sichergestellt werden, dass VW bis 2018 zur weltweiten Nummer Eins auf dem Automobilsektor avanciert. Zwei Geschäftsbereiche spielen dafür eine zentrale Rolle. Zum einen ist der Konzern mit seiner Positionierung am weltweit wichtigsten Wachstumsmarkt China noch nicht restlos zufrieden. Hier wird sich in den nächsten Jahren entscheiden, welcher Autobauer die internationale Vormachtstellung übernehmen kann.

Volkswagen setzt auf Markt in China und Nutzwagensparte

Für die Entwicklung des Geschäfts im Reich der Mitte zeigt sich zukünftig Jochem Heizmann als Chef verantwortlich. Dieser konnte bereits in den vergangenen Jahren die Nutzfahrzeugsparte des Konzerns erfolgreich durch einen allgemein eher stagnierenden Markt führen und den internationalen Marktanteil um knapp 6 Prozent steigern.

Der Nutzwagensektor ist der zweite Hoffnungsmarkt im VW-Konzern. Rund 15 Prozent des operativen Gewinns stammen alleine aus diesem Fahrzeugsektor, deshalb sollen Synergieeffekte zwischen den beiden VW-Töchtern MAN und Scania forciert werden. Dafür verantwortlich ist zukünftig Leif Östling, der das Chefbüro von Scania verlässt und die gesamte Nutzwagensparte von Jochem Heizmann übernimmt. Über eine Beförderung kann sich auch MAN-Vorstandssprecher Georg Pechta-Reyhofen freuen, der als Teil der obersten Führungsebene von VW das Industriegeschäft mit Motoren weiterentwickelt.

Impulse für Audi in Entwicklung und Vertrieb

An viele neue Gesichter wird man sich zukünftig besonders bei Audi gewöhnen müssen. Als Premiummarke innerhalb des VW-Konzerns blieben die Entwicklungen deutlich hinter den Erwartungen zurück. Für neue Impulse soll nun Wolfgang Dürheimer als Chef des Entwicklungsressorts sorgen. Sein bisheriger Verantwortungsbereich als Chef bei Bentley und Bugatti soll sich positiv die die Entwicklung neuer Motoren und Antriebstechniken auswirken. Begleitet wird Dürheimer vom bisherigen VW-Marketingchef Luca de Meo, der neue Wege für den Vertrieb finden soll. Dem bisherigen Vertriebsvorstand Peter Schwarzenbauer wurde von manchen Seiten angekreidet er würde für den Vertrieb der Lifestylemarke Audi auf zu konservative Konzepte zurückgreifen. Diesen Widerspruch soll nun Luca de Meo auflösen.

Tags: , ,
Veröffentlicht in Wirtschaft-News am 03.06.2012